Freude und Götterfunken sind ihm fremd, obwohl das heimatliche Jammertal seiner Pein einem Schlaraffenland gleicht, kann der gemeine Jammergermane sein einzigartiges Glück nicht fassen und lebt in Unzufriedenheit, Zerknirschtheit, Neid und Missgunst.

Niemand kann es ihm recht machen, niemand schafft es, ihm sein unglaubliches Glück und seinen schier unfassbaren Wohlstand begreifbar, erlebbar zu machen.

Der Jammergemane schreitet nicht mit Pauken und Trompeten durch sein Leben, denn „Mimimi“ und „Mümümü“ sind seine Begleiter durch den schönsten Tag.

Ganz selbstverständlich ist es ihm im Sommer zu heiß und im Winter viel zu kalt.

„Seid umschlungen Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt!” hält er schlicht für eine Lügenmeldung der Systemmedien.

Anführer die ihm zurufen “Wir schaffen das!” sind ihm höchst suspekt.

“Das ist niemals zu schaffen!” entspricht eher seiner Motivation und diese Botschaft ist ihm in den Kommentarspalten bei Facebook & Co. mindestens drei Ausrufezeichen wert. Ja, drei!!!

Hat der Jammergemane nicht nur einen Freund, ein holdes Weib (oder tollen Mann) sondern auch einen fair bezahlten Job errungen,              mischt er weder Freud noch Jubel ein.

Sein Schmerz wird nun zu Höllenqualen, lässt ihn jammern, klagen, schreien.

Die Kollegen sind zwar nett, könnten aber netter sein.

Der ergonomische Bürostuhl, bekam zwar bei Stiftung Warentest ein “Sehr gut”, hat aber die falsche Farbe.

Seinen Bürokaffee muss er am WMF Automaten aufwendig selbst holen und der nervige Chef will zu allem Überfluss ab und zu wissen, was er während der Arbeitszeit mit welchem Ergebnis tut.

Wer das nicht für unerträglich und unzumutbar hält, muss schon gerne Sklave sein!

“Duldet mutig Millionen!
Duldet für die bessre Welt!”
Kann nur eine Losung direkt aus dem Kanzleramt sein, um dem Jammervolk den UN Migrationspakt doch noch schmackhaft zu machen.

 “Unser Schuldbuch sei vernichtet, ausgesöhnt die ganze Welt!”ist nur ein weiterer kläglicher Versuch der Brüsseler EU-Bürokraten, um dem malochenden Jammergermanen die Griechenlandrettung unterzujubeln.

Apropos “Griechenland”!

Kehrt der Jammergemane von seinem Luxusurlaub im 5-Sterne-Hotel zurück, wird erstmal auf Holidaychek eine lange Mängelliste veröffentlicht. Und damit diese Online-Anklage auch wirklich deutsch-perfekt ist, wird zur wasserdichten Beweisführung eine umfangreiche Bildergalerie hochgeladen.

Das Jammerjahr des Jammergermanen geht mit einem besonderen Ritual zu Ende.

Dem Fest des Lichtes, des Friedens und der Liebe: Weihnachten!

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen selbstredend viel zu niedrig sind, schlägt sich der Jammergermane mit seinem “Novemberkampfgesicht” durch die Einkaufstempel seiner Stadt und lässt sich von Verkaufspersonal, ausgezeichnet mit dem Zertifikat “Erfolgreich Kunden ignorieren”, zum Geschenkekauf inspirieren.

Das weihnachtliche Elend des Jammergermanen kann man ungefähr so beschreiben: 

33 Prozent wünschen sich einen Gutschein und 40 Prozent werden einen verschenken.

Die selbsterfüllende Prophezeiung im weihnachtlichen Jammertal führt nun geradewegs dazu, dass ausgerechnet ein Großteil der 67 %, die sich keinen Gutschein wünschten, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen solchen erhalten.

Der so beschenkte Jammergermane macht sich sogleich auf den Weg, um zwischen den Feiertagen mit seinem “Ich-bin-von-Weihnachten-und der-Familie-so-genervt-Gesicht” beim Verkaufspersonal mit “Mist-ich-muss-arbeiten-Gesicht” Gutscheine einzulösen und um im Parkhaus andere Jammergermanen, beim Kampf um die letzten Parkplätze wutschnaubend anzuschnauzen.

Denn:                                                                                                                          “Groll und Rache sei vergessen,
unserm Todfeind sei verziehn.” 

gilt nicht in germanischen Parkhäusern, Herr Schiller!